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22 Dez. 2019

Wenn es keinen Streit gibt, wird er einfach provoziert. Die Interessen sind bekannt; die USA verdanken ihre Weltmachtstellung den Ölkonzernen und damit dem Öl- und Gasgeschäft.


Neuester Streit dreht sich um die Gaspipeline North Stream 2, die bei Lubmin in Vorpommern Greifswald anlandet und bei der noch ca. 300 km fehlen. Wegen der jetzt beschlossenen US-Sanktionen ist eine Baufirma abgesprungen und die Fertigstellung wird verzögert – aber nicht ausgeschlossen, wie der russische Außenminister Lawrow mitteilte.

Bis heute ist umstritten, ob diese Pipeline wegen der hohen Baukosten überhaupt rentabel sein wird. Als zweites Standbein in der gesamten Versorgung der Energiekette ist sie für Deutschland immerhin ein wirtschaftlich wichtiger Faktor beim Pokern auf den Energiemärkten – genau das scheint die Ursache des Streits zu sein, der bis in den Ukraine-Konflikt 2014 zurück reicht.

Links für Info:

wikipedia

Handelsblatt

FAZ

Spiegel


8 Kommentare


Kommentar von: Mitglied


Energiewende …!

Ich sehe das Ganze, insbesondere das deutsche Interesse an Nordstream 2 nicht zuletzt unter dem Gesichtspunkt der Energiewende, hin zu den Erneuerbaren.

Denn wenn Kohle- und Kernkraftwerke in den nächsten Jahren heruntergefahren werden, das mit der Speicherung zeitweise überschüssig erzeugter Energie aus Sonne und Wind in den benötigten Größenordnungen und über das gesamte Jahr technisch wie mehr noch  ökonomisch nicht darstellbar ist,

Dann werden viele, viele Gaskraftwerke gebraucht.
22.12.2019 @ 18:21

 


Kommentar von: Mitglied


Frage an Radio Eriwan:

»Sind Gaskraftwerke der Energiewende wirklich förderlich?«

Im Prinzip ja, aber die verbrennen fossile Energie, wie Kohlekraftwerke. Kohlekraftwerke können nicht beliebig an- und abgeschaltet werden, sondern bedienen wegen ihres eigentümlichen Dauerbetriebs eine konstante Grundlast. Gaskraftwerke, besonders kleinere Einheiten von Kommunen, können bedarfsgerecht arbeiten, sind aber trotzdem nicht der Weisheit letzter Schluß, weil die fossile Energie letztlich beschränkt ist.

Atomkraftwerke haben diesen Effekt weniger, besonders, wenn schnelle Brüter oder Schmelzsalzreaktoren verwendet werden. Vor allem die sichere Endlagerung über die nächsten paar 100.000 Jahre ist weltweit nicht gewährleistet.
22.12.2019 @ 19:21

 


Kommentar von: Mitglied


Eben, eben, eben … Daher bin ich im Grunde schon für die Erneuerbaren, aktuell diejenigen aus Sonne und Wind. Nur muß das ökologisch wie ökonomisch, nicht zuletzt technisch darstellbar sein.

Und genau da scheinen mir momentan eher Wuschvorstellungen den Ton anzugeben; weil es eben absehbar keine Möglichkeit gibt, die benötigten Größenordnungen zu speichern und jederzeit, über das gesamte Jahr gesehen in allen Regionen zur Verfügung zu stellen.

Nachts, so hört man, scheint die Sonne nicht, tagsüber und gerade im Winterhalbjahr auch eher selten. Wenn dann zu allem Unglück kein entsprechender Wind weht, wo kommt genau für diesen Zeitraum der benötigte Strom her?
22.12.2019 @ 19:31

 


Kommentar von: Mitglied


Aus Biogas

In der bisherigen Umwelt sind weltweit so viele C-Verbindungen enthalten und können mit Bio-Methoden in CH-Verbindungen umgewandelt werden, daß es überall auf der Welt genug davon geben wird. CH-Verbindungen können beliebig lange in Tanks gespeichert werden – wo bitte ist das Problem?
22.12.2019 @ 22:32

 


Kommentar von: Mitglied


Du meinst wahrscheinlich “Power to Gas", nicht schnöde Biomasse, welche nach Fraunhofer  einen Anteil an der Stromerzeugung von 3 bis vier Prozent hat, kaum steigerungsfähig ist.

“Power to Gas” dagegen ist bislang nicht viel mehr als ein Laborprodukt, ökonomisch noch lange nicht darstellbar. Bei diesem Projekt  wartet man ebenfalls auf das “Go” der Politik, wohl eher auf die Staatsknete.
23.12.2019 @ 04:50

 


Kommentar von: Mitglied


Nein, das verbraucht zu viel Energie. Ich meine eine direkte Erzeugung von Öl und Gas aus Biomasse, z.B. in Algenkulturen.
23.12.2019 @ 09:02

 


Kommentar von: Mitglied


Ja, man sieht immer mal diese grünen Kuppeln auf dem Lande. Aber wie geschrieben, lt. Fraunhofer-Tabellen aktuell bestenfalls für 3 bis 4 Prozent der benötigten Energiemenge ausreichend.

Soviel Biomasse steht wohl nicht zur Verfügung, um auf diesem Weg substantielle Größenordnungen zu erreichen; hat gar eine gewisse Kehrseite, weil Biomasse oft auch Nahrungsmittel ist.

Meine Enkelkinder essen gern Maiskolben; sind aber genau die doch wohl potentielle Kandidaten für Biomasse, müssten großflächig angebaut, geschreddert und bio-kompostiert werden …
23.12.2019 @ 09:33

 


Kommentar von: Mitglied

Stimmt, aktuell ist das so.

Algenkulturen sind noch Forschungsprojekte. Letztendlich wird mit Algenkulturen technisch nachgemacht, wie die Natur vor einigen Millionen Jahren Öl und Gas erzeugt hatte.

Hier ein Beispiel aus Japan: Japan setzt auf Treibstoff aus Algen
23.12.2019 @ 11:54