4 März 2020

Alles Faschos, oder was?

Submitted by ebertus

Über die Jahre war in den hiesigen Qualitätsmedien gern zu lesen, wie freundlich und hilfsbereit sich die Griechen gegenüber den meist nur durchreisenden Flüchtlingen verhalten hätten; ganz im Gegenteil zu den immer mehr werdenden Faschos deutscher Provenienz. Seit einigen Tagen, für den medialen Mainstream wohl vollkommen überraschend, gibt es nun auch in Griechenland, insbesondere auf Lesbos viele, viele neue Faschisten.


Vor wenigen Tagen, hier im Blog nachzulesen, waren die Einwohner von Lesbos lediglich als "besorgte Wutbürger" zu qualifizieren. Heute nun, sind sie zu faschistischen Banden  mutiert, braut sich dort gar ein Pogrom  zusammen; schreiben ganz entrüstet die Nachkommen der ehemaligen, der historisch realen faschistischen Besatzer von Griechenland.

Dabei, ganz ohne Stacheldrahtverhaue und ohne Tränengas, machen die besorgten Wutbürger auf Lesbos genau das, was mit vollster, insbesondere deutscher EU-Unterstützung zur Zeit und jenseits der Ägäis an der griechisch-türkischen Landesgrenze exekutiert wird.

Kommentare

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hat, wie er im Interview erklärt, über die Ausschreitungen in Chemnitz berichtet. Dieser Hinweis ist bedeutsam, da sicher die Chemnitzer Nazis das Gleiche wie die griechischen Nazis machten: seine Kamera ins Wasser zu werfen. Daher gibt es von diesen kein Bildmaterial außer das Hasi-Vid, das nicht als Zeugnis taugt.
Aber man hat ja einen verlässlichen Zeugen und wenn der das berichtet, muss es stimmen, weil, er ist ja der verlässliche Zeuge. Klar?!
Über die dramatischen Zustände im Süden mag ich nicht spotten. Zuviel menschliches Leid, das dort Kummuliert. Bleibt das mediale Echo in der Qualitätspresse. Und darüber kann man nicht mehr spotten. Das ist so lächerlich eindimensional, dass dagegen das seelige Neue Deutschland der 50 er Jahre in besserem Licht erscheint.

Doch will mir scheinen, dass auch den gewerblichen Hochanstands-Schreibern der Arsch auf Grundeis geht. Es wird sie zerreißen. Der Faschist wird entlarvt und dem willigen Leser erkenntlich gemacht. Insgeheim aber hofft man, dass der Gescholtene, der Üble, den nicht mehr versiegenden Zustrom stoppen möge.
Auch scheint mir, als wenn es der ZEIT nicht mehr gelingt, sein Forum so zu moderieren, das die redaktionnelle Linie ausreichendes Gewicht erhält.
It's the end of the world as we know it ....

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Antwort auf: Robert   zum Kommentar: Der misshandelte Journalist

über diese qualitätsmedial zelebrierte Bigotterie, die doppelten Maßstäbe.

An der griechischen Grenze zur Türkei werden Stachedrahtverhaue errichtet, Tränengas und Gummigeschosse gegen Flüchtlinge eingesetzt, kommt gar vdL nebst Gefolge und mit vielen Euros im Gepäck zur Inspektion der (Heimat)Front. Alles großmedial und eher zustimmend überbracht, ohne dort irgend einen Nazi gesichtet zu haben.

Einige hundert Kilometer südlich dagegen, in den blühenden und von der Flüchtlingsthematik ebenfalls betroffenen Landschaften von Lesbos, da wird ein Journalist angerempelt, seine Kamera ins Wasser geworfen; und darob nun viele, viele griechische Nazis, gar ein beginnendes Pogrom dort gesichtet.

Es beleidigt die mir verbliebene Restintelligenz ...

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Erinnert sich noch jemand an Frauke Petry; die doch angeblich einen Schießbefehl  auf Flüchtlinge gefordert hat ...

Upps, falscher Link? Oder lediglich eine etwas verspätete Bestätigung dieser, von den per Definition Guten, dem politisch-großmedialen Komplex mit großer (gespielter?) Entrüstung aufgenommenen Forderung.

Vielleicht aber auch nur das, was eh' geltendes Recht ist? Die Youtuberin Jasinna hatte das in ironischer, dennoch inhaltlich wohl kaum zu bestreitender Form bereits vor einiger Zeit analysiert, kann man sich als mittlerweile altersbeschränktes Video nach Anmeldung  sogar heute noch ansehen.

Eine Kurzfassung mit allerdings etwas schlechterer Qualität gibt es hier.