6 März 2020

Wie sich die Bilder (nicht) gleichen

Submitted by ebertus

Und gut, dass es das Termiten-Archiv noch gibt. So darf man gern vergleichen, was dort in 2015  und in 2016  zu Griechenland geschrieben bzw. kommentiert wurde.


Ja, ganz ernsthaft hatten damals eine Bloggerin und meine Wenigkeit überlegt, eine Solidaritätstour nach Griechenland zu unternehmen. Uneins waren wir lediglich über die Anfahrt. Während die Bloggerin gern über den Balkan gefahren wäre (mir aus einer Tour in 1985 bekannt), so favorisierte ich den mir ebenfalls bekannten Weg via Italien; und dann mit der Fähre nach Griechenland übersetzen.

Anyway, geht es heute auch über Bulgarien; und mit einer ganz anderen Intention ...


Ja, nachdem dieser angebliche Schießbefehl der Frauke Petry an der griechisch-türkischen Grenze nun faktisch die offizielle EU-Politik geworden ist, da reihen sich auch die Identitären um Martin Sellner gern ein.

Und von den griechischen Linken, die wir damals in 2015/16 unterstützt haben, von denen hört man nichts ...

Kommentare

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Vor wenigen Tagen habe ich den Audio-Mitschnitt eines Vortrages des von mir dereinst sehr geschätzten Thomas Ebermann gehört. Rethorisch gut wie immer. Unterhaltsam.
Selbstverständlich hat er Recht. Auch wie immer. Die Möglichkeit, dass dem nicht so sein könne, und sei es auch nur in einem Teilaspekt, einer singulären Beurteilung, ist ausgeschlossen. Also zumindest er schließt sie aus.
Seine Argumentation ist, dass die Dinge so sind wie er sie benennt und die sind schlimm. Das wird garniert mit ein paar Fragmenten Adorno und Benjamin, was als Beweis wirklich ausreichen muss. Und was wird bewiesen? Du wirst jetzt bestimmt sehr überrascht sein: alles Nazi. Wie aufregend!
Ebermann hat vor zwanzig Jahren dagegen polemisiert, dass linke Theorie zur Esoterik verkommt. Vermutlich eine unbewusste Beschreibung seiner eigenen Entwicklung .
Aber es geht um Griechenland und die Reflektion der ,, Rettung" im ziemlich faschistischen Deutschland. Heftige Schläge haben sich die Linkspartei, besonders deren übelste Kreaturen Dehm, Wagenknecht und Gatte verdient. Mit zusammengesuchten Zitaten werden Volks-und Querfront belegt. Dann ist es nicht mehr weit bis zu KenFM. Der ist ein "Semifaschist" , der als Antisemit beim ORB gekündigt wurde. Für diese Lüge mussten schon Etliche zahlen, Ebermann wohl nicht. Seine öffentliche Wahrnahme ist zu gering. Jebsen sammelte für Griechenland eine beachtliche Summe für ein Krankenhaus , Ebermann erklärt, dass es Nazigeld war.
Solidarität?

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Antwort auf: Robert   zum Kommentar: Thomas Ebermann

Ja, dereinst ..., vor gut zwanzig Jahren wurde Thomas Ebermann auch von mir schon mal gelesen.

Als sich dann jedoch im Rahmen des Überfalls auf Jugoslawien, auf Afghanistan, auf den Irak die sog. Antideutschen outeten, bedingungslos hinter die USA und Israel stellten, da waren das (für mich) keine linken Theoretiker mehr, eher die Unterstützer von Neoimperialismus und Neokolonialismus.

Mein vertiefender, verstehender Zugang kam erst einige Jahre später via dem kleinen Büchlein: "Die Antideutsche Ideologie" von Robert Kurz. Wobei Kurz sich in seinen letzten Lebensjahren dieser Ideologie und deren Protagonisten wieder etwas annäherte, das Grund für mich war, mal wieder Geld für ein Heft von Konkret auszugeben. Die Nummer 2/2012 wurde es dann, nicht zuletzt wegen einem Artikel dort von eben Robert Kurz.

Außerdem bereits vorher und in diesem Zusammenhang erstanden: Exit Nr. 6, und insbesondere wegen dem dort enthaltenen Kurz'schen Text "Die Kindermörder von Gaza". Lesenswert und nachdenkenswert, so meine ich; nicht selten dann jedoch zu anderen Schlüssen kommend als der Autor. Im Netz ist der komplette Text wohl nicht zu finden, bestenfalls diese sich darauf beziehende, ebenfalls lesenwerte Stellungnahme.

Ansonsten, eine Querfront im Sinne von systemisch eingebunden könnte Thomas Ebermann -bei aller gespielten Abneigung- heute eher mit den von mir im Blog oben erwähnten und verlinkten Identitären um Martin Sellner & Co. bilden.