Irre (Konsum) Zeiten / Teil 1
Submitted by ebertusEinige irre Politiker (nebst derer Medien) hatten am Wochenende dezent angemahnt, vor dem heutigen (Mittwoch) Lockdown doch am Montag und Dienstag eben nicht die Geschäfte zu stürmen. Andere irre Politiker (nebst derer Medien) gaben "uns" den guten Rat, Weihnachtsgeschenke doch bitte nicht online zu kaufen; der stationäre Einzelhandel würde sich stattdessen freuen - im nächsten Jahr ...
Ok, morgen (17.12.2020) werden wir für dieses Jahr das letzte Mal stationär (Online eh' bereits seit Anfang Dezember eingestellt) schoppen. Als bekennende Prepper sind unsere Vorratskammern gut gefüllt, wird sich das morgen im Grunde nur noch um einige Frischware handeln; etwas Obst, dann Brot, Milch, Eier, Käse, Butter, Johgurt und vielleicht noch halbwegs frischen Fisch.
Aber über den Tag, das aktuelle Jahr hinaus stellt sich schon die Frage, ob dieser uns mit der Muttermilch anerzogene Fetisch namens Wachstum, dieser Fetisch namens Konsum nun nicht gerade in sein Gegenteil verkehrt wird. Klar, die Großen der Branche (und ihrer Besitzer) werden das überstehen; im Zweifelsfall -too big to fail- mit Teilen des aus dem Nichts geschaffenen Geldes "gerettet". Aber den vielen Kleinen wird das immer gern hoch gehaltene unternehmerische Risiko sehr schmerzhaft auf die Füße fallen.
Als Bezieher eines altersbedingten bedingungslosen Grundeinkommens kann es (uns) im Grunde egal sein, ob junge Menschen mangels Arbeit und Einkommen diesen sog. Generationenvertrag erfüllen können; oder auch unser am Monatsende (noch) pünktlich auf dem Konto erscheinendes Guthaben aus dem Nichts geschaffen wird.
Hauptsache, Wasser, Abwasser, Strom, Heizung, Müllabfuhr und Internet funktionieren noch eine Weile; können politisch-großmedial zunehmend gesperrte Inhalte über unsere neuen Volksempfänger, über die Feindsender im Internet noch empfangen werden.
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Und mehr konkret denn allgemein mag das im 2. Teil etwas näher betrachtet werden.
Kommentare
DB: To Big To Fail
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Auch der öffentliche Verkehr ist nicht selten Konsum, zu erhalten für bessere Zeiten ...
Wir sind trotz unseres Schadstoffdiesels oft öffentlich gefahren, nah und fern, sogar auch mal zum Skiurlaub nach Östereich. Nur seit März 2020 nicht mehr; ist viel zu gefährlich, müssen dort in Bussen und Bahnen doch alle Masken tragen, den eigenen Dreck (statt den fremden) immer wieder einatmen. Das befreit; nicht zuletzt von allen uns über die Jahre eingebleuten Gedanken zur Umweltfreundlichkeit des öffentlichen vs. Umweltschädlichkeit des individuellen.
Bahn
Antwort auf: ebertus zum Kommentar: DB: To Big To Fail
Seit die Gaststätten und Cafes wieder schließen mußten, ist die Bahn unterwegs immer noch der letzte Rettungsanker mit einem Klo. Mit einem Auto kannst du immerhin mal in einen Waldweg abbiegen und pullern, das ist per pedes in einer Kleinstadt etwas schwierig.
Die Versorgung mit Lebensmitteln und Kosmetik für deine Mädels ist doch gesichert, die haben immer offen, im Zweifel am Bahnhof in Frankfurt.
So’n Quatsch
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»Als Bezieher eines altersbedingten bedingungslosen Grundeinkommens kann es (uns) im Grunde egal sein, ob junge Menschen mangels Arbeit und Einkommen diesen sog. Generationenvertrag erfüllen können; oder auch unser am Monatsende (noch) pünktlich auf dem Konto erscheinendes Guthaben aus dem Nichts geschaffen wird.«
Eure und meine Renten sind kein Grundeinkommen, sondern angesparte Erwerbseinkommen für den Ruhestand. Vergleiche doch einmal deine Sparleistung für die Rentenversicherung mit einer beliebigen Sparleistung, die in einen Vermögensaufbau geflossen ist. Beide Sparleistungen seien gleich. Deine (zwangsweisen) Sparleistungen werden von Politikern ständig abgewertet; eine private Sparleistung kann der Eigentümer der wirtschaftlichen Entwicklung folgend laufend umschichten und anpassen.
Es ist ja schon schlimm genug, daß Konrad Adenauer den Beitragszahlern der Rentenversicherungen das Vermögen geklaut hatte, um es beliebig anderweitig, also versicherungsfremd, zu verwenden. Faktisch ist die Rentenversicherung von einer Kapitalversicherung (mit dynamischem Wachstum) zur Umlageversicherung (mit linearem Wachstum) verkommen, also zu einer Versicherungs-Steuer. Das dümmliche Geschwätz von Politikern, das sei ein Generationenvertrag, kannst du dir und allen Lesern hier ruhig ersparen.
Ein Vertrag ist ein Vertrag und kann nicht beliebig verändert werden.
Die Steuergesetze sind KEIN Vertrag und können darum auch nach Willkür der Politschranzen verändert werden – wie seit den Siebzigern bei den Rentenversicherungen.
Wohl gibt es Politiker, die das gesamte Volumen der Sozialversicherungen in die Finanzierung eines Grundeinkommens einrechnen wollen. Ich versichere dir, das sind Betrüger, genau solche Betrüger, die das Eigentum der Beitragszahler der Rentenversicherungen vor Jahrzehnten verstaatlicht haben und seither dem (dummen) Volk draußen im Lande das Märchen vom Generationenvertrag erzählen.
Generationenvertrag
Antwort auf: heinz zum Kommentar: So’n Quatsch
Deine Einwähnde erahnend hatte ich das "sog." diesem Begriff vorangestellt.
Mir ging es in dem Zusammenhang primär um dieses zunehmend aus dem Nichts geschaffene Geld, dessen Tauschwert, dessen Geben und Nehmen immer weniger eine reale Grundlage hat, lediglich von den jeweiligen Machtverhältnissen garantiert wird.
Das ist schon etwas anders, als vor 100 Jahren, als die vom nominalen Zahlenwert großen Geldscheine noch gedruckt werden mussten, damit Schulden auch Schulden in Luft aufgelöst werden konnten.
Warum -nur als Beispiel- soll den heute arbeitenden Menschen noch Geld für eine Rentenversicherung abgenommen werden, wo doch auch die Renten gleich mit diesem aus dem Nichts erschaffenen Geld bezahlt werden könnten? Mehr noch, so könnte der Staat doch gleich meine Rechnungen übernehmen, von der Rente abziehen; als Perpetum Mobile sozusagen.
Schnöde Betriebswirtschaft, Wachstum, Konsum und werthaltiger Tausch werden im Virtuellen doch zunehmend obsolet.
Geld
Antwort auf: ebertus zum Kommentar: Generationenvertrag
Am Geld ist nichts verkehrt, solange die Regeln eingehalten werden. Wenn in der Bilanz von Kreditgeld eine Nullsumme auftaucht, ist die Schöne Neue Welt des Fiatgeldes in Ordnung.
Schulden = Guthaben
Daran ändert auch die Verwendung von Münzen und Noten nichts; die sind jeweils sowieso nur einige Cent wert.
Kriminell wird es nur dann, wenn die Nullsumme mit Tricks umgangen wird. Dann werden die Ausfallkosten nicht bedienter Kredite sozialisiert. Dieses Spielchen ist vorhersehbar und beginnt bei der Kreditvergabe, die nicht mit verwertbaren Sicherheiten abgeschlossen wird.