20 Dez. 2020

Irre (Konsum) Zeiten / Teil 2

Submitted by ebertus

Eigentlich vollkommen irre, wenn ein Produzent bzw. seine Vertreter vom Kauf der eigenen Produkte abraten. Ebenso irre, wenn man erst den Einzelhandel schließt und anschließend darüber nachdenkt, eine Paketsteuer einzuführen; weil die Konsumenten ob der geschlossenen Geschäfte nun noch mehr online kaufen.


Ja, eigentlich irre, dennoch realsatirische Realität, hier im ersten Teil  bereits angesprochen. Eines meiner Lieblingsthemen ist ja die Energiewende und insbesondere die schöne, neue E-Mobilität. Hat schon mal jemand diesen ID.3 von VW real gesehen? Der Verkauf müsste doch seit September nur so schnurpeln, gar von der seit Februar wegen angeblicher Softwaremängel aufgebauten Halde weg; also fast ohne Lieferzeit. Is' aber nicht, weil die VW-Händler das (richtigerweise?) sabotieren.

Wobei in diesem Golem-Artikel  bestenfalls die halbe Wahrheit zur Sprache kommt. Höhere Erklärungsbedürftigkeit und eine geringere Gewinnmarge sind ja nun kein essentieller Grund für diese Bockigkeit. Reale Reichweite, Tankinfrastruktur und Ladedauer sind nun mal die wirklichen Kriterien, wenn man das Fahrzeug über ein gepflegtes Brötchenholen hinaus ernsthaft nutzen wollte.

Und dann steht ja gerade der Winter vor der Tür; den mögen E-Mobile nun garnicht, wissen das natürlich auch die Verkäufer bei VW. Mehr noch, wollen sie dem nach einigen Monaten möglicherweise enttäuschen und Rücknahme des Spielzeuges fordernden Kunden anschließend wieder ein richtiges Auto verkaufen.


Soweit der Verkauf inclusive vertrauensvollem Gespräch vorort überhaupt möglich ist, nicht gerade der nächste Killer-Lockdown den verzweifelten Kunden auch in Sachen Autokauf auf das Internet verweist. Und sich das Teil per Paket schicken lassen, das könnte teuer werden; zukünftig noch teurer.

Kommentare

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Dem Dilemma der VW-Verkäufer kann doch einfach abgeholfen werden. Die Kunden kaufen bei ebay oder amazon und laasen sich ihr E-Auto mit der Paket-Post schicken.

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Antwort auf: heinz   zum Kommentar: Alternative


betrifft ja nicht nur VW, wo gerade uns Wessis die Regeln der sog. Marktwirtschaft wie mit der Muttermilch eingebleut wurde. Konsumieren war in manchen, gern geduldeten Breichen und Ausprägungen immer schon sinnfrei. Aber das - und wahlweise genau das Gegenteil-  jetzt in einem gesamtwirtschaftlich relevanten Rahmen umzusetzen, das ist schon irre;

bedarf eines direkten, mehr noch indirekten (alternativlosen) Zwangs und führt damit wahlweise zu Orwell oder Huxley et al.

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Antwort auf: heinz   zum Kommentar: Graue Postpolitik

mit deinem "post"-verweis ... es gibt sachen, die sind ZEITLOS ... einfach menschlich IMMER gültig und werden nicht - von wem auch immer - abgewatscht werden können ... kein problem, wenn sie dir nicht bekannt und VERTRAUT sind ... sie sind trotzdem gegenwärtig

https://www.youtube.com/watch?v=i7ysL-Lu-e8&feature=youtu.be

https://www.youtube.com/watch?v=fHpIbTjeNws

https://www.bing.com/videos/search?q=Marius+M%c3%bcller-Westernhagen+Fre...

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Antwort auf: mari   zum Kommentar: mach mich nicht wütend

Von den Liedern Nina Hagens in der Tristess der DDR bis heute sind das immer wieder Proteste gegen die Arroganz der Regierenden, die ihre eigene Meinung über die der Zivilbevölkerung stellen. Postpolitisch meint alternativlos und diesen Schwachsinn erleben wir schon viel zu lange.

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Antwort auf: heinz   zum Kommentar: Graue Postpolitik

wenn man Nina Hagen zweimal sponsert.

Ok, natürlich nicht den "Farbfilm", diese Erinnerung an ihre DDR-Zeit. Aber Hagens erstes (West)Album und in 1978 veröffentlicht, das war und ist schon Klassik der deutschen Rockmusik; musikalisch wie auch von den Texten her.

Ich habe diese Vinyl-LP damals sofort gekauft, hat sie auch heute noch einen Ehrenplatz in meiner Plattensammlung; und wird via dem ebenfalls klassischen Dual 704 schon mal abgespielt. Lange Jahre später und wie von mir nicht selten bei derartigen Klassikern so gehandhabt, musste es dann auch die mittlerweile veröffentlichte CD sein.

"TV-Glotzer", "Unbeschreiblich Weiblich" und "Auf'm Bahnhof Zoo" sind aus meiner Sicht die Höhepunkte, gerade was diese damals hierzulande noch recht neue Verbindung von Text und Rockmusik angeht.

Gern via dieser Rockpalast-Aufzeichnung  akustisch wie optisch nochmal zu erleben.

Antwort auf: ebertus   zum Kommentar: Guter, richtiger Konsum ist,

leider ist es wirklich sehr still, obwohl es über 1000 unterschriften - oft von sonst medial beachteten namen - enthält

https://www.humboldtforum.org/wp-content/uploads/2020/12/201210_Plaedoye...

>>> es geht zwar diesmal nicht explizit um corona (was soll ein künstler ohne mögliches publikum auch dazu NOCH sagen) ... sie hängen es lieber NOCH etwas höher: FREIHEIT!!!!! und die mit deren einschränkungen perversester keule: "antisemitismus" und bds-hetze (besonders für die internationale künstlerszene hautnah erlebbar)

um beim text zu bleiben: auch kunst ist konsum - und schon in zeiten VOR corona war dieser konsumboykott von stimmen für frieden, diskurs und freiheit eine perfide praxis und ausgeburt von orwellschen standards

doch auch straßenkonzerte finden ja noch statt

https://www.youtube.com/watch?v=i7ysL-Lu-e8&feature=youtu.be

Antwort auf: ebertus   zum Kommentar: Guter, richtiger Konsum ist,

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Antwort auf: mari   zum Kommentar: weihnachtsgeschenke


wenn Menschenversuche und vorsätzliche Körperverletzung jetzt als Weihnachtsgeschenke deklariert werden.