8 Nov. 2021

Migrantische Doppelstandards

Submitted by ebertus

Ich bin ja da immer wieder gespalten in der Findung meiner Position. Das Einzige, was mich bei meinen klammheimlichen Überlegungen irgendwie bestätigt, das ist diese offene Bigotterie unserer Qualitätsmedien.


Darf man die Überschrift dieses Artikels im Tagesspiegel  einfach ändern, statt Belarus vielleicht Libyen einsetzen? Oder sollte Belarus genau wie Libyen von der EU (dort insbesondere von Italien, hier vielleicht von Polen) bezahlt werden. Brauchen wir Sea-Watch und andere Seenotretter nun zu Lande? Schließlich wäre es doch viel einfacher, viel ungefährlicher als im Mittelmeer, die Menschen im Grenzgebiet von Polen und Belarus aufzusammeln und an das Ziel ihrer Wahl zu befördern.

Oder wie unterscheiden sich diese Menschen, da wie dort?

Die zwei Videos in dem Artikel des Tagesspiegel sehen schon so aus wie die in 2015 vom Balkan. Und dass die Menschen getrieben  werden, dass kann ich auch nicht erkennen; sie wissen offensichtlich genau, wo sie hin wollen; und werden lediglich vom EU-Land Polen blockiert.

Gerade schaue ich nochmal rein, hat der Tagesspiegel die Videos bereits getauscht, war der Vergleich mit 2015 wohl zu offensichtlich.

Und gegen klammheimliches Schmunzeln bin ich auch nicht immun, haben EU-Sanktionen doch so schnell wie nie zuvor ein derart plakatives Resultat gezeigt.

Kommentare

Bild des Benutzers heinz

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

Willst du der Wahrheit näher kommen, brauchst du mehrere Informationsquellen. Die KI ist heute (noch) nicht so weit, daß die Redaktionen der Medien alle tendenziösen Meldungen, die insbesondere beim staatlichen Rundfunk gezielt gesteuert werden,  abgleichen können.

Belarus Flüchtlingsstrom Polen

Bild des Benutzers ebertus

Antwort auf: heinz   zum Kommentar: Prawda

war also genug Zeit, sich die Konsequenzen und Handlungsoptionen zu überlegen.

Meinen Eindruck von dieser zelebrierten EU-Bigotterie teilt ein Kommentator auf Telepolis, sollte danach Lukaschenke genau wie Erdogan mit Milliarden von Euros geflutet werden cool

Dennoch und auch an gute Grüne und Linke hierzulande gerichtet: Worin unterscheiden sich diese Menschen an der polnischen Grenze von denen an der italienischen? Wo dort in Sizilien oder Lampedusa jedes Rettungsschiff mit wohlwollender großmedialer Aufmerksamkeit begleitet wird.

Bild des Benutzers heinz

Antwort auf: ebertus   zum Kommentar: Geht schon eine Weile,

Es war einmal ein Politiker in München, der jagdte alle Nutten aus der Stadt. Mit solchen Aktionen machte der Politiker Karriere und landete im Bundestag.

Astrid Lindgren hatte schon Recht, als sie: «Keine Gewalt!» forderte; die lernt Mensch bereits in der Kinderstube.

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

Manaf Hassan (Deutsch-Syrer) entlarvt Grüne im Bundestag zum Thema Syrien. (15.05.2019)

https://www.youtube.com/watch?v=lMjOFuSZqfw

Antwort auf: mari   zum Kommentar: ich kenne viele syrier

Ich hatte nie eine richtig gute Meinung von den Grünen. Dieses ,,nicht gut" wurde in den letzten Jahren zu einem ,, schlecht". Aber sie schaffen es tatsächlich, einen draufzusetzen. Diese intellektuellen und moralischen Tieftaucher, denen ich angesichts ihrer schamlosen Hetze gegen Russland kaum noch übleres zutraute, können immer noch übler.
War es Böll, der über die Leser der BILD sagte, sie wären dumm wie die Hühner und blutrünstig wie die Wölfe ? Heute vermag es die semifaschistische taz solche Hybriden zu befeuern.
Diese Bastarde dürfen in ein paar Tagen das Land regieren . Halte ich für keine gute Idee.

Antwort auf: Robert   zum Kommentar: Ich habe es mir angeschaut

wenn sich JEDE gruppenbezeichnung als irreführendes konstrukt enttarnt?

wertet das nicht den blick und die erkenntnis für den wert von EIGENSTÄNDIGEN menschen auf? ist dies nicht die einzig mögliche sichtweise die bestärkt werden muß?

welchen "wert" mehrheiten haben können wir doch gerade mal wieder erleben und auch an die 30er jahre erinnern.

doch solange quantität über qualität gestellt wird, hat QUALITÄT wenig chancen ...

doch sooo einfach ist es auch nicht in der realität ... aber ganz persönlich und subjektiv könnte ja nur eine qualität angestrebt werden ... das wäre wohl ein anfang >>> doch den kann nur jeder für sich selbst entscheiden

Bild des Benutzers Rule Britannia

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

Der Tagesspiegel ist ein Mistblatt. Da wird eine Art Konkurrenz der Opfergruppen konstruiert: Mittelmeer versus Belarus. Dabei sind beides Tätergruppen, denn wieviel Schutz brauchen "Asylanten", die per Flugzeug anreisen und an der Grenze randalieren? Und nicht Lukaschenko hat die Abenteurer in Bewegung gesetzt, sondern Germoney mit seiner Einladung zur Einwanderung in die Sozialsysteme. Dass da auch wieder menschliches Leid produziert wird, stört weder die Merkelianer, noch den belorussischen Machthaber.

Heute früh lief bei Radio Corax eine improvisierte Reportage von der polnischen Ostgrenze. Deutsche Seebrücke-Gutmensch*Innen hatten einen Bus gemietet und Hilfsgüter an ihre polnischen Gesinnungsgenoss*Innen geliefert. Diese berichteten von Großfamilien im Wald, Behinderten, kranken Kindern, Sterbeszenen. Die Elitesoldaten haben inzwischen eine funktionierende Sperrzone aufgebaut, in die zumindest keine Fahrzeuge mehr hineinkommen. Die Hilfsgüter müssten zu Fuß ins Grenzgebiet gebracht werden. Die Pol*innen waren wohl schon ziemlich groggy, so dass alle Gutmensch*Innen wieder in ihre kuscheligen linken Wohnprojekte zurückgekehrt sind.

Bild des Benutzers ebertus

Antwort auf: Rule Britannia   zum Kommentar: Täterkonkurrenz



Wie Dir bekannt ist, habe ich ja damals für Sea-Watch gespendet, war sogar exclusiv zur Taufe der Seawatch II nach Hamburg eingeladen. Und ich bin nach wie vor, erst recht mit Blick auf die "Ergebnisse" in Afghanistan, der Meinung, dass die Menschen aus dem Nahen/Mittleren Osten ein moralisches Recht haben in dem Versuch, ihre insbesondere von den USA, aber auch mit Billigung der EU und insbesondere Deutschlands in die Steinzeit zurückgebombten Länder gegen ein besseres Leben in eben den Täterländern einzutauschen. Soviel zu Tätern und Opfern.

Andererseits. Da in den Jahren seit 2015 in Sachen substantieller Wiedergutmachung von den Täterländern nichts, absolut nichts unternommen wurde, im Gegenteil man hierzulande nun ebenfalls mit dem (vorerst noch) sozialen Kahlschlag begonnen hat und Schwache gegen noch Schwächere faktisch ausgespielt werden, so kann ich durchaus verstehen, dass es massiven Widerstand gegen noch mehr Zuwanderung gibt; mein eigenes Umfeld eingeschlossen!

Mir selbst bleibt da oft nur Sarkassmus ob dieser gespielten Bigotterie der Herrschenden bis hin zu Grünen und Linken.

Bild des Benutzers heinz

Antwort auf: ebertus   zum Kommentar: Nun ja, nun ja ...

Solange die Informationen durch nationale Medien gezielt manipuliert weden konnten, war die Welt scheinbar in Ordnung. Mit dem Internet haben wir einen globalen Zugang zu Informationen «Just in Time». Nationale Grenzen spielen da keine Rolle mehr und die nationalen Gesellschaften erfahren heute jeden Furz, der irgendwo gemacht wird.

Damit haben totalitäre Regieme keinerlei Chance mehr, ihren Schein gegenüber den eigenen Zivilgesellschaften zu wahren. Logisch, daß die aufmotzen – siehe arabischer Frühling und die Korruption südlich der Sahara. Die entwickelten Länder hatten die Idee, den Flüchtlingsstrom an dar Quelle zu beenden. Dafür ist aber nötig, die wirtschaftlichen Verthältnisse dort zu ändern. Ein Hund, der sich in den Schwanz beißt, denn dafür fallen hier in der EU erst einmal Absatzmärkte weg.

Betrachte ich das Ziel der EU, die südlichen Mitgliedsstaaten zu entwickeln, siehe Lissabon-Strategie-2010 und Europa-2020, kommen mir Zweifel bei dem Ziel, andere Staaten außerhalb der EU zu entwickeln.

Wir haben darum nicht nur ein glabales soziales Problem, sondern brauchen eine andere Gesellschaft, die globale Probleme lösen kann. Die UNO handelt als Feuerwehr nach dem kleinsten gemeinsamen Nenner, wenn Gefahr in Verzug ist – und selbst das wird manchmal blockiert. Das Weltwirtschaftsforum und die Bilderberger optimieren ihren eigenen Gewinn und die beteiligten Politiker sind lediglich nützliche Idioten, die ihnen dabei helfen.

«Was tun,» sprach Zeus, «die Götter sind besoffen.»

Antwort auf: heinz   zum Kommentar: Soziale Differenzen

Ich glaube nicht, dass es auch nur den Hauch einer Chance gibt, dass deine Visionen verwirklicht werden. Und es ist nicht eine Frage des fehlenden Willens. Auch wenn ich es für sehr sicher halte, dass es auch daran mangelt. Es ist einfach vorbei, das Spiel ist aus. Die Titanic ist leck und die Frage ist nur noch, ob und wem es gelingt, einen Platz auf einem Rettungsboot zu erkämpfen . Oder sollte man einfach dahin gehen, wo die Schiffskapelle zum letzten Tanz aufspielt? Ich weiß es nicht, tendiere aber zur Kapelle. Vielleicht, dass wir da noch ein paar letzte Gläser gescheiten Rotweins auftreiben können.

Das es eine finale Krise des Kapitalismus gehen wird, war noch in jedem linken Kontext, so sehr man auch untereinander uneins war, unbestritten. Und die dahinter stehende Erkenntnis ist richtig. Letztendlich ist Kapitalismus mit seinem Zwang zur unendlichen Geldvermehrung und damit zu niemals zu begrenzendem Wachstum, wie Krebs. Er ist einerseits die nicht zu hintergehende Grundlage unserer Existenz und zerstört diese ebenso zwangsläufig.
Alle Hoffnungen, dem durch eine emanzipatorische Aufhebung, durch kollektive Vernunft, wie du sie einforderst, sind vergebens. Es wird nichts desgleichen geben und das Endstadium wird eklig.

Hoffnung? Klar doch. Es wird immer etwas geben, was nach uns kommt. Irgendwas halt. Bis die Sonne verglüht sind noch einige milliarden Jahre Zeit. ...

Bild des Benutzers heinz

Antwort auf: Robert   zum Kommentar: Das Lied vom Ende


«Letztendlich ist Kapitalismus mit seinem Zwang zur unendlichen Geldvermehrung und damit zu niemals zu begrenzendem Wachstum, wie Krebs. Er ist einerseits die nicht zu hintergehende Grundlage unserer Existenz und zerstört diese ebenso zwangsläufig.»


Aus Wikipedia:
Notwehr bezeichnet im deutschen Straf- und Zivilrecht diejenige Verteidigungshandlung, die erforderlich ist, um einen gegenwärtigen rechtswidrigen Angriff von sich oder einem anderen abzuwenden. Geregelt ist die Notwehr in § 32 des Strafgesetzbuchs (StGB), in § 15 des Gesetzes über Ordnungswidrigkeiten (OWiG) und im privatrechtlichen Bereich in § 227 des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB). Beschränkt wird das Notwehrrecht durch die Kriterien der Erforderlichkeit und der Gebotenheit der Notwehrhandlung. Zudem darf derjenige, der in Notwehr handelt, lediglich Rechtsgüter seines Angreifers verletzen.

Notwehr kann zum Schutz eigener und fremder Individualrechtsgüter ausgeübt werden, etwa Leib, Leben und Eigentum. Dem Notwehrrecht liegt das Rechtsbewährungsprinzip zugrunde. Es gestattet die Verletzung von Rechtsgütern des Angreifers und verpflichtet diesen zur Duldung der Abwehrmaßnahme. Aus diesem Grund ist eine durch Notwehr gerechtfertigte Handlung kein Unrecht. Im Vergleich zu anderen Rechtfertigungsgründen zeichnet sich das Notwehrrecht dadurch aus, dass es dem Handelnden sehr weitreichende Eingriffsbefugnisse einräumt.



«Der Kapitalismus ist die Grundlage unserer Existenz …»
Das ist richtig, soweit es die reale Existenz betrifft. Auf die Wirtschaft übertragen bedeutet das, den Kapitalismus im Realsektor. Der ist förderlich und sorgt dafür, daß Unternehmen sich innovativ verjüngen.

«… und zerstört diese ebenso zwangsläufig.»
Schädlich ist der ungebremste Kapitalismus im Finanzsektor. Hast du Kapital, bekommst du Kredit zur weiteren Kapitalbildung. Auf diese Weise ist das Finanzkapital seit den 1970er Jahren exponentiell gewachsen, insbesondere seit den 90ern. 2010 war das Finanzkapital 30 mal größer, als das globale BruttoInlandsProdukt [BIP] des Realsektors, trotz Finanzkrise. Heute ist der globale Finanzsektor natürlich noch größer. Das Krebsgeschwür ist also die ungebremste Kreditvergabe durch die Geschäftsbanken – dabei tragen diese Banken mit ihrer Bilanzverlängerung das Hauptrisiko und letztlich alle anderen Teilnehmer am Universalbankensystem.

Vor der Finanzkise gab es in den USA einige reine Investmentbanken – heut gibt es nur noch Universalbanken. Damit ist jeder Verlust über Versicherungen und den Finazier der letzten Instanz (den Staat) sozialisiert worden. Nur retten kann uns, die Zivilgesellschaften dieser Welt, damit keiner, wenn es ganz dicke kommt. Das mehrfache eines globalen BIP kann keiner retten oder retten wollen.

Die Zivilgesellschaft kann sich und ihren sozialen, wirtschaftlichen Kern gegen diese Machenschaften des globalen Finanzsektors nur wehren – notwehren – indem sie mit einem Vollgeldsystem eigenes Geld für den Realsektor schöpft. Mit der ungebremsten, globalen Kreditvergabe entwertet der Finanzsektor das eigene Vermögen inflationär. Es liegt darum auch im Interesse der Reichen, diesem virtuellen Spuk eine Grenze zu setzen.

Bild des Benutzers Rule Britannia

Antwort auf: ebertus   zum Kommentar: Nun ja, nun ja ...

Dieses Seawatch-Gutmenschentum erinnert irgendwie an die Großmannssucht der Kaiserzeit. Alle Mühseligen und Beladenen dieser Welt sollen ins deutsche Sozialsystem einwandern. Ähnliches beim Klima: Deutschland verursacht 1,8 % des globalen CO2-Zuwachses, will aber die ganze Welt retten. Die "Klima-Flüchtlinge" werden dann zu Heilsbringern hochstilisiert. Man braucht nur mal in die Werbeblättchen zu schauen, die einem am Wochenende in den Briefkasten gestopft werden und man meint, die wollen ihre Billigtextilien in Schwarzafrika verkaufen. Wollen sie aber nicht, dort sind immer noch die weißen "Economic Hitmen" unterwegs und jagen die lokalen Wirtschaften durch den Wolf.

Norbert Kleinwächter (MdB AfD) berichtet heute in der PAZ: "Das Ticket in die EU kostet pro Person um die 10.000 Euro. Viele Migranten werden von den Dörfern, aus denen sie kommen, mit so viel Geld ausgestattet. Dahinter steckt das Kalkül, dass bald Sozialleistungen aus Deutschland zurückfließen oder ganze Großfamilien nachgezogen werden können."

https://paz.de/artikel/erkennt-ihr-nicht-wie-gefaehrlich-das-ist-a5760.html

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

im gespräch über die miltärische situation in der welt

https://www.rubikon.news/artikel/die-kriegstrommeln