Die Welt wird Multipolar
Submitted by ebertusNach einem mehr Geld als geplant einbringenden Crowdfunding im Frühsommer 2019 ist das neue Web-Magazin von Paul Schreyer, Ulrich Teusch und Stefan Korinth gestern nun endlich gestartet. Multipolar !
Von den erwartbaren Inhalten her, wird wird das neue Magazin wohl in Richtung KenFM, Rubikon sowie der Nachdenkseiten angesiedelt sein; zu den einzelnen Themen vielleicht noch etwas umfangreicher, etwas mehr in die Tiefe gehend und wohl auch primär textorientiert daherkommen.
Ein Artikel pro Woche (pro Autor?) schreibt Paul Schreyer in der mir vorliegenden E-Mail, und alles frei lesbar. Somit wohl kein wirkliches Geschäftsmodell, eher eine zusätzliche Veröffentlichungsplattform für die Autoren, welche anderweitig ihr Geld verdienen, ihre Existenz sichern.
Den Unterhalt der Website will man mit einem etwas anderen Bezahlmodell sicher stellen, sind für die Möglichkeit zu kommentieren fünf Euro pro Monat zu zahlen. In wieweit Werbeeinblendungen dazu kommen, das wird sich zeigen, gehe ich erstmal nicht davon aus.
Kommentartrolle dürfte dieses Bezahlmodell weitgehend außen vor lassen, auch persönliche Beleidigungen und andere strafrechtlich relevante Äußerungen sollte es kaum geben; jeder Teilnehmer über den Bezahlvorgang doch real identifizierbar. Eine andere Frage ist jedoch, ob die in der Mail genannten aktuell 400 Abonennten dabei bleiben, es gar noch mehr werden; oder wegen der geringen Frequenz an Veröffentlichungen und Kommentarmöglichkeiten über das momentane Interesse hinaus sich das Ganze auf Dauer verläuft.
Erwähnt, wenngleich hier nicht vertieft werden sollte, dass die Speicherung sensibler persönlicher Daten wie die der Bankverbindung und der Bezahlabwicklung natürlich entsprechend hohe Sicherheitsanforderungen an die Website stellen.
Abschließend: Erste Aktuellen Empfehlungen am rechten Seitenrand machen aus meiner Sicht die bereits weiter oben genannte Zielrichtung deutlich, scheinen darüber hinaus eher am medialen Mainstream anschlußfähig zu sein, denn sich auf einer wirklich alternativen Spur zu bewegen.
Kommentare
"Blick nach rechts" der antideutschen Seniorengeneration?
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
"Senioren" - Ja!
Antwort auf: Hubertus Hufenkuf zum Kommentar: "Blick nach rechts" der antideutschen Seniorengeneration?
"antideutsche(n)" eher nein, da selbst ein ausgewiesener Kritiker der israelischen Siedlungspolitik!
Auf alle Fälle ein autoritärer "Nudger".
Antwort auf: ebertus zum Kommentar: "Senioren" - Ja!
Das Kommentarfeld ist wieder da! Langsam verstehe ich die Zielrichtung von "dasletzte" - als eine Art "Blick nach rechts" der antideutschen Seniorengeneration. Die Stilmittel kommen tief aus der eristischen Trickkiste, wie etwa die doppelte Herabsetzung: Wikipedia sagt, Rubikon ist doof, aber Wikipedia ist auch doof, weil nicht linksradikal genug. Oder dezent manipulative Aussagen über die Kommentarfunktion bei "Multipolar", denn Kommentatoren werden dort nicht über die Bezahlfunktion identifiziert, einfache Anmeldung auf der komplett Bezahlschranken-freien Seite genügt. Und was soll falsch daran sein, den Meinungskorridor von Spiegel, Zeit und DLF wenigstens noch durch die Nachdenkseiten zu ergänzen?
Durchaus möglich
Antwort auf: Hubertus Hufenkuf zum Kommentar: Auf alle Fälle ein autoritärer "Nudger".
was Sie zu "dasletzte" wirklich gekonnt analysieren. Nur zu dem "antideutsch" wäre nochmal nachzulesen
Zur Bezahlfunktion und jetzt ganz im ernst: Falls kein reitender Bote die fünf Euro monatlich überbringt, wahlweise auch nicht in Bitcoins gezahlt wird, dann sollte es schon eine Art Bankverbindung geben, über die ein nicht so freundlicher, ein unter Umständen strafrechtlich relevant daherkommender Kommentator im Zweifelsfall via der Staatsanwaltschaft identifiziert werden kann.
Multipolar - 3. Tag
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
Nun habe ich die drei Artikel komplett gelesen, die (wenigen) Kommentare ebenfalls.
Und das bestätigt meinen ersten, spontanen Eindruck. Solide recherchierte Texte mit vielen Fakten, von denen manche auch mir noch nicht so deutlich waren. Der Fokus wohl nicht nur dieser ersten Texte dürfte, dem multipolar im geopolitischen Sinne geschuldet, auf dem internationalen Parkett liegen. Und in allen drei Texten wird deutlich, welche selektive Berichterstattung gerade in den deutschen Medien stattfindet, Lückenmedien genau den richtige Ausdruck für diese wohl ganz bewußte Manipulation darstellt.
Daher, meine abschließende Feststellung oben im Blogtext noch etwas ergänzt, so frage ich mich schon, warum in den "Empfehlungen" auch diese Lückenmedien hofiert werden.
Zu den Kommentaren und über die Glückwünsche hinaus ist mangels einer relevanten Zahl noch wenig zu sagen. Ich glaube jedoch schon, dass es sich nicht leicht, eher schwierig gestalten dürfte, die anfängliche Zahlungsbereitschaft zu erhalten. Aktuell sehe ich das Ganze als eine Art hochqualitatives Nischenprojekt mit sehr begrenzter Außenwirkung.
erwähnen=hofieren???
Antwort auf: ebertus zum Kommentar: Multipolar - 3. Tag
"so frage ich mich schon, warum in den "Empfehlungen" auch diese Lückenmedien hofiert werden."
mir gefällt es, wenn die "seilschaften" sich nicht innerhalb ihrer blase als echo unterstützen!
wie ich lese, bist du da anderer meinung.
Nicht "anderer" ...
Antwort auf: marie zum Kommentar: erwähnen=hofieren???
eher erweiterter, ein wenig satirisch überhöhter Meinung.
Der Begriff von den Lückenmedien geht nach meinem Wissen auf ein Buch von Ulrich Teusch, also einem der Autoren von Multipolar zurück. Was läge im Kontext dieser ersten drei Artikel da näher, als zusätzlich zu den "Empfehlungen" auf der rechten Seite auch eine Verlinkungsrubrik mit der Überschrift "Lückenmedien" zu führen?
satire
Antwort auf: ebertus zum Kommentar: Nicht "anderer" ...
1. ich persönlich gehe davon aus, dass die VERLAGE/BESITZER der medien die verantwortung tragen ... also nicht die autoren/journalisten (jedoch ist dies juristisch oft falsch interpretiert)
2. ich behaupte, dass es verleger/besitzer/redakteure gibt, die gern ihren inhaltlichen rahmen anders setzen möchten - jedoch die verantwortung für ihre existenz tragen und sich der risiken voll verantwortlich sind!
3. ich weiß, dass es ein kluges und verantwortungsvolles potenzial an journalisten gibt, dass sich dessen bewußt ist - der kompromisse bewußt ist und auch im ms die "lücken" gern füllen möchte ... wenn sie die möglichkeit haben
4. für genau diese gruppe braucht es solidarität ... und ich meine damit KEINE inhaltliche querfront ... sondern ein schaffen und den ausbau von nischen des möglichen
5. satire (kunst) ist EINE möglichkeit sich zu schützen
6. jedoch findes ich es noch größer, auf die gesellschaftlich-inflationäre IRONIE zu verzichten und die "einfachen wahrheiten" klar zu präsentieren und nicht immer das schenkelklopfen durch die absurditäten und das daraus erfolgte (weg)lachen immer weiter zu treiben ... es bleibt im bereich der möglichkeiten immer nur eine (schöne) kleine form von vielen
http://norberthaering.de/de/27-german/news/1225-multipolar2
ES GEHT UM JOURNALISMUS!!!!!!! er kann nicht durch satire (kunst) ersetzt werden ... genausowenig wie KUNST durch medien oder politik oder was auch sonst "ersetzt" werden kann
Norbert Haering
Antwort auf: marie zum Kommentar: satire
Und danke für den Link.
Im medialen Mainstream wird eh' nicht kommen zu Multipolar; aber auch die dem eigentlich gewogene "Szene" hält sich dahingehend bislang zurück. Außer "dasletzte" natürlich ...
die sichtbare spitze vom "eisberg"
Antwort auf: ebertus zum Kommentar: Norbert Haering
sagt nichts darüber aus, welche "massen" sich darunter befinden können
in der ddr stand JEDEN tag in der zeitung, wie der "plan" übererfüllt wurde
in der brd steht jeden tag in der zeitung, was die politiker in deutschland wieder tolles in ihren worten erwähnen - und wie schlimm alles in rußland und china ist
= beides hat nix - aber auch gar nix mit den interessen der menschen-massen zu tun = die liegen in der luft und ist zu "riechen" ^^
ein konkretes beispiel
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
welches die absurdität selbst im höchstsensiblen staatsräsonalen bereich selbst vorführt
putin der alte fuchs ist der wahre künstler in der multipolaren politik, der alle in die eigenen fallen laufen läßt >>> genau meine vorstellung von nachhaltiger aufklärung:
Florian Warweg
@FWarweg
·
10 Std.
Ich kann es echt noch nicht ganz fassen. Eine deutsche #ARD-Korrespondentin erklärt das deutsche Gedenken zum #HolocaustMemorialDay
als "würdig" und das von #Israel & #Russland als "unwürdig". @DasErste
im Jahr 2020 - 75. Jahrestag der Befreiung. Der Hochmut, ein Meister aus ...
Bild
Diesen Thread anzeigen
Florian Warweg
@FWarweg
·
10 Std.
Also wirklich, wie können es #Putin & #Netanyahu nur wagen, bilaterale Gespräche zu führen + ein Denkmal zur Belagerung v. #Leningrad einzuweihen, am #HolocaustGedenktag. "Das ist unwürdig" erklärt uns Sabine Müller #ARD-Hauptstadtstudio! No fucking joke!
https://tagesschau.de/kommentar/yad-vashem-gedenken-kommentar-101.html
https://twitter.com/FWarweg
Putin, Netanyahu, Trump
Antwort auf: marie zum Kommentar: ein konkretes beispiel
Wenn hierzulande die gebotene historische Zurückhaltung nicht wäre ...,
dann würde das Israel unter Netanyahu von den guten Qualitätsmedien einschließlich der ÖR's wohl ebenso behandelt werden, wie Russland unter Putin, oder die USA unter Trump.
Hochwertige Konserven
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
Und nein, das soll hier keine Abwertung sein, scheint mir dieser neue Text bei Multipolar absolut lesenswert.
Über den Autor: Andreas von Westphalen, Jahrgang 1972, studierte Vergleichende Literaturwissenschaft, Neuere Germanistik und Philosophie in Bonn, Oxford und Fribourg. Er ist als Theater- und Hörspielregisseur und Journalist tätig. Gemeinsam mit Jochen Langner realisierte er das russisch-deutsche Dialogprojekt zum Zweiten Weltkrieg "Horchposten 1941". Der vorliegende Text ist ein Auszug aus seinem Buch "Die Wiederentdeckung des Menschen" (Westend 2019).
Es zeigt sich nach den ersten drei Texten der Herausgeber bereits recht früh, wie die Inhalte von Multipolar auch beschaffen sein werden, beschaffen sein können: mit relativ überschaubarem Aufwand bereits Vorhandenes, Lesenswertes, eben Hochwertiges über die neue Website zu verbreiten, für sich genommen absolut kostenlos.
In wieweit das bei den zahlenden Abonnenten ankommt, darüber mag man spekulieren. Die Mehrzahl der von Paul Schreyer genannten 400 Abonnenten wird Multipolar nach meiner Vermutung aus Interesse an einer seriösen, alternativen Plattform sponsern, wird perspektivisch auch eigene Inhalte dort unterbringen können, wird weniger an den über das Abo dann zu schreibenden Kommentaren interessiert sein.