16
Febr.
2020
Konkurrenten des Untergangs
Submitted by ebertus"Steht der Westen vor dem Untergang oder nicht? Das ist eine der zentralen Fragen auf der Münchner Sicherheitskonferenz." Ja, unter einem gepflegten Untergang macht es die Tagesschau nicht mehr, erhebt diese Option gar zur zentralen Frage.
Dabei könnte man schmunzelnd einwenden, dass der Untergang doch bereits wegen dem Klimawandel beschlossene Sache ist. Müssen sich die seriös prophezeiten Untergänge jetzt etwa anstellen?
Mehr Narrenschiff durch Politik und Qualitätsmedien geht wohl kaum; oder doch?
Ohne eine Möglichkeit die zunehmenden Narreteien als Satire zu verstehen würde es die mir dankenswerter Weise verbliebene Restintelligenz dann doch erheblich beleidigen..
Kommentare
Politiker
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Hildegard Hamm-Brücher gab einst ein Interview und sagte sinngemäß:
»Die jungen Leute kommen von den Hochschulen und werden ins Parlament gewählt. Dort schauen sie von den Hinterbänken zu, wie sich die Alten Herrschaften an die lukrativen Posten klammern. Die Agilen schauen nicht lange, sondern wandern ab in dioe Wirtschaft und machen Karriere; der Rest bleibt sitzen.«
Ca. 40% des Bruttoinlandsprodukts ist in DE Staatsquote, also abhängig von diesen Sitzenbleibern, Sesselpupsern, Politikern. Das ist ein komfortables Ruhekissen für politische Träumer. Das Drama von Politikern und ihren Staatsmedien besteht darin, daß sie glauben, Heiße Luft zu erzeugen. Die Wirklichkeit ist banal, eine volle Windel hat mehr Substanz, als dieses Dummgeschwätz.
Politik und Staatsmedien
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Strukturell folgt der Staat heute immer noch dem herrschaftlich-, feudalen Modell der Grafschaften und im Schulsystem wird die einstige Klassengesellschaft geprobt und als Muster verinnerlicht. Konservative Politiker und Staatsmedien bewahren dieses Muster, indem sie es narrativ wiederholen.
Eigentlich sind heute die Gesellschaften erfolgreich, die sich global vernetzen. Global vernetzt kann man heute aber nur auf Augenhöhe sein und nicht wie in den vergangenen Jahrhunderten mit kolonialem Duktus und herrschaftlichem Auftretenm das zu ethnischer Ausgrenzung führt.
Das antike Rom war durch Migranten gestürzt worden, weil sich die Römer nicht anpassen konnten oder wollten; sie wollten ihre Macht und Lebensweise beibehalten. Das ist gründlich schief gelaufen und weil die Geschichte niemals am Ende ist, wird sich auch heute wieder einiges verändern.
Festhalten an alten Mustern wirkt eben darum so lächerlich, weil das »so offen sichtlich« ist.
Man mag spekulieren,
Antwort auf: heinz zum Kommentar: Politik und Staatsmedien
was den aktuellen Zustand und die Gründe für eine schon überbordende gesellschaftspolitische Narretei angeht.
Aus meiner Sicht, in der alten Bundesrepublik groß geworden und sozialisiert, liegt es im Wesentlichen an der seit 2008 (Bankenkrise) und ab 2014 (Ukrainekonflikt) immer stärker systemisch eingemeindeten sogenannten 4. Gewalt.
Die BRD-Regierungen und bis in die 90er, ob konservativ oder (links)liberal, sie hatten immer das Regulativ der jeweils oppositionellen Medien zu beachten, Medien welche gnadenlos die "Narreteien" der Regierenden offenlegten. Das ist vorbei ...
Ursachen
Antwort auf: ebertus zum Kommentar: Man mag spekulieren,
Aus meiner Sicht der Dinge, der ich ebenfalls im Westen sozialisiert bin, war es die Abkehr der Politiker von der nachfrageorientierten Wirtschaftspolitik Mitte der 1970er hin zur angebotsorientierten Politik. Damit begann der Ausverkauf von Infrastruktur, also Gemeineigentum. Zweifelsfrei ist das Thema komplex. Als 4. Gewalt hatte damals vor allem der Spiegel gewirkt, weil Rudolf Augstein sich und seine Arbeit in diesem Sinne einsetzte. Mit den Koalitionen der SPD in den 1969ern und 1970ern verwischten sich die vermeintlichen Gegensätze langsam aber sicher, bis es nur noch um's Geld ging – und das ist beliebig austauschbar.