Lyrik

3 Juli 2021

Im Frühsommer 2020 stand Volker Braun lange hinter seiner Gardine und schaute auf Berlin: "Die Stadt ist ruhiggestellt / wie ein Pestpatient". Die Welt wurde dazu "bewegt, mit einmal, stillezustehn". Die Straßen sind "entmenscht" und "der Senat schließt die Kneipen … die Kanzlerin rät von sozialen Kontakten ab / Streifenwagen schaun nach, ob noch Leben ist“, um dann Strafzettel zu verteilen. Der kollektive Stubenarrest als Fuge mit kaum veränderten Variationen der Angstmacherei.