13 Jul 2022

Teelichtofen - Ein wenig Spaß darf sein

Submitted by Bernd

Praxistip? Oder lediglich "just for fun"? Beides vielleicht, falls das Zimmer nicht zu groß ist, die Erwartungen nicht zu hoch sind und das Haus ansonsten auch halbwegs gut isoliert ist. Die möglicherweise entscheidenden zwei oder gar drei Grad bis zur Wohlfühltemperatur und um die (Gas)Heizung "aus" zu lassen, die kann es dann bringen.


 

 

 

 

 

 

 

 

 Natürlich als Doppeltopfsystem ausgeführt und mit separaten Teelichtgläsern zur Sicherheit und als Abstandshalter


Den kleinen habe ich wegen dem schönen, aber schwer erhältlichen Basaltton gekauft; kam 40 Euro. Den Mittleren und den Großen dann mit Einzelteilen aus dem Bau- und Gartenmarkt selbst gebaut; zu rund 15 Euro Material pro Stück. Gut 25 cm Durchmesser unten am Außentopf hat der Große, 22 cm der Mittlere und 18 cm der Kleine.

Vorab ein paar Worte zum Prinzip des Teelichtofens. Insbesondere das Doppeltopfsystem, bei dem die Teelichter primär den inneren Topf mit Wärme versorgen, macht ihn zu einer kleinen Alternative, einer Ergänzung für die herkömmliche (Gas)Heizung. Zwischen den beiden Töpfen bildet sich ein Luftpolster und speichert in Verbindung mit dem Tonmaterial der beiden Töpfe die Wärme. Der innere Topf, unter dem die Teelichter angeordnet sind, kann sehr heiß werden, wären Eintopfsysteme (gibt es ebenfalls) neben dem fehlenden Luftpolster schon aus Sicherheitsgründen nicht so empfehlenswert.

Mehr noch, sind wegen der erwähnten Sicherheit kleine Teelichtgläser  (12 Stück gibt es für weniger als zehn Euro im Online-Versand) in zweifacher Hinsicht empfehlenswert. Die Gefahr (Wachsbrand) besteht immer dann, wenn zu viele Teelichter in ihren Aluschalen direkt nebeneinander stehen. Die Verwendung von Teelichtgläsern sorgt jedoch bereits für einen gewissen Abstand, ist ein kleiner, griffbereiter Feuerlöscher zumindest in Form einer Sprühdose dennoch nicht ganz verkehrt. Wie auf den Bildern zu sehen ist, habe ich unter dem kleinen Topf lediglich drei Kerzen angeordnet, unter dem mittleren vier und unter dem großen fünf, alle noch mit entsprechendem Abstand über die doppelte Wandstärke der Teelichtgläser hinaus.

Ein weiterer Sicherheitsaspekt ist die Ausgestaltung der Gläser mit einer kleinen Erhöhung in der Mitte. Auf diesem Buckel im Glas ruht dann die Aluschale. Falls durch einen Defekt der Schale wirklich mal flüssiges Wachs austreten sollte, so kann dies in dem Hohlraum um die Erhöhung herum aufgefangen werden. Ansonsten und wegen der Bequemlichkeit beim Anzünden und zum sicheren Löschen kommt noch ein USB-Lichtbogenfeuerzeug  mit elastischem Arm und ein Kerzenlöscher  dazu; beides zusammen online nochmal 15 Euro.

Natürlich, Teelichter in entsprechender Qualität und Menge braucht man ebenfalls. Habe nach eingehender Recherche im Netz dann verscheidene Fabrikate gekauft und anschließend einige Tage damit verbracht, die für den vorgesehenen Einsatzzweck aus meiner Sicht optimalen Kerzen zu finden. Möglichst geruchlos sollen sie sein, eine relativ große Flamme haben, konsequent komplett leer brennen und sich bei Bedarf auch mehrfach anzünden lassen. Kerzen mit vier Stunden nominaler Brenndauer scheinen mir sinnvoller als die etwas günstiger angebotenen mit beworbenen acht Stunden. Deren längere Brenndauer wird nach meinem Eindruck nicht zuletzt durch eine in der Regel klein gehaltene Flamme realisiert Sie brennen nicht so gut leer und lassen sich kaum mehrfach anzünden.

Meine Wahl fiel schlussendlich auf Kerzen die im 1.000er Pack aktuell für 7,9 cent pro Stück zu haben sind.

Abschließend vielleicht noch einige Hinweise für den laufenden Betrieb. Offene Flammen verbrauchen natürlich Sauerstoff, ist es daher hier erst recht eine Binse, das Zimmer nicht mit einem permanent gekippten Fenster zu lüften, sondern eher kurz. Der Teelichtofen selbst speichert die Wärme, und gibt sie an den Raum, die Wände und die Einrichtung ab. Nach kurzem, kräftigem Lüften kann sich diese gespeicherte Wärme wieder neu verteilen, die hereingeströmte kalte Luft anwärmen.

Noch nicht selbst ausprobiert, lediglich im Netz gelesen und mir einleuchtend, das ist die Verwendung eines kleinen Ventilators. Natürlich nicht direkt auf die Kerzen gerichtet sollte dessen Luftstrom die über dem Teelichtofen aufsteigende Wärme im Zimmer verteilen. Habe mich für ein kleines Gerät mit Akku zur USB-Aufladung entschieden, sollte der hoffentlich geladene Ventilator dann auch bei zeitweisen Stromsperrungen noch zur Verfügung stehen.

Die weiterführende Recherche sei anempfohlen, beispielsweise hier; ansonsten: ein wenig Spaß darf sein ...